Die Gefahren von PET-Wasserflaschen
Die Gefahren von Plastikwasserflaschen können in drei Kategorien unterteilt werden. Die beiden größten Gefahren betreffen Ihre Gesundheit und die Folgen für Ihre natürliche Umgebung. Eine tückischere Folge der Verwendung von PET-Wasserflaschen ist, dass Weltkonzerne Wasser als Handelsware vermarkten und die Moral, die dahintersteckt.
Die gesundheitlichen Gefahren von PET-Wasserflaschen
Drei aktuelle europäische Studien haben gezeigt, dass PET-Kunststoffe endokrine Disruptoren (Umweltsubstanzen mit Hormonwirkung) enthalten und die toxische Chemikalie Antimon freisetzen können. Das Beweismaterial ist zwar noch nicht überzeugend, aber es sieht danach aus, dass PET-Kunststoffe mit Östrogen und anderen Fortpflanzungshormonen in Konflikt geraten. Diese Studien wurden an der Goethe-Universität von Frankfurt, der Universität von Pisa und an der Universität von Heidelberg durchgeführt. Eine weitere, an der Radboud-Universität in den Niederlanden durchgeführte Studie fand Nachweise für eine deutliche bakterielle Kontamination in PET-Wasserflaschen.
Die Ergebnisse der Studie der Goethe-Universität wurden in der „Environmental Science and Pollution Research“ veröffentlicht. Man konnte eine erhöhte Hormonaktivität im Mineralwasser nachweisen, eine so massive Östrogenkontamination habe man jedoch nicht erwartet. „Wir haben Mineralwasser aus Glas- und Plastikflaschen verglichen und konnten zeigen, dass die östrogene Belastung in Wasser aus PET-Flaschen etwa doppelt so hoch ist wie in Wasser aus Glasflaschen“, so Martin Wagner, der das Forschungsprojekt im Rahmen seiner Doktorarbeit durchführte. Wagner greift seitdem auf Leitungswasser zurück: „Warum nicht einfach das am strengsten kontrollierte Wasser in Deutschland trinken, nämlich das, was aus dem Hahn kommt?“
Die Studie der Universität von Pisa war weniger schlüssig. Nur 10 % der getesteten Proben wiesen eine Hormonaktivität auf. Allerdings wiesen sie darauf hin, dass suboptimale Lagerbedingungen, wie längere Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen, zur Freisetzung von Chemikalien aus PET-Flaschen in Flüssigkeiten führen kann. Jeder, der einmal Urlaub am Mittelmeer verbracht hat, hat wahrscheinlich schon beobachtet, wie Plastikwasserflaschen stunden- oder tagelang in der Sonne lagen, bevor sie in den Supermarkt, in einen Lastwagen oder direkt zum Verbraucher gelangten.
Eine weitere Studie der Universität Heidelberg fand heraus, dass Antimon aus PET-Flaschen in das darin befindliche Wasser gelangen kann. Antimon ist eine toxische Chemikalie, die bei der Herstellung von PET-Flaschen eingesetzt wird. Unter anderem fanden die Heidelberger Forscher heraus: Je länger die Flüssigkeit in der Flasche bleibt, desto höher ist die Kontamination mit Antimon. Beim Kauf einer Flasche Wasser kann man nicht wissen, ob die PET-Flaschen Sonne oder hohen Temperaturen ausgesetzt waren und auch nicht, wie lange. Und dies ganz abgesehen davon, dass Wasser bis zu zwei Jahre gelagert werden darf.
Die niederländische Studiesetzte sich mit der Behauptung auseinander, in Flaschen abgefülltes Wasser sei sicherer oder „sauberer“ als Leitungswasser. Der Forscher dazu: „Wir fanden eine starke bakterielle Kontamination in Mineralwasser, das in Flaschen im Handel angeboten wird.“ Weiter fügt er hinzu: „Diese Ergebnisse sind ein Indiz dafür, dass die allgemeine Annahme, Wasser in Flaschen sei sicher und sauber, nicht der Wahrheit entspricht.“
Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Artikeln:
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Wasser in Flaschen:The Risks to Our Health, Our Environment and Our Wallets (eine gute Übersicht, aber mit Fokus auf die USA)
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Poison Lurking in Your Plastic Water Bottle (etwas sensationslüstern, aber dennoch ein guter Artikel über die Forschungsergebnisse der Universität Heidelberg)
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One in Five French Bottled Waters 'contain drugs or pesticides'(eine von 60 Mio. Verbrauchern durchgeführte Studie)
Der Umwelteinfluss von PET-Wasserflaschen
Die negativen Umwelteinwirkungen von PET-Plastikflaschen offenbaren sich nicht nur bei der Entsorgung als Abfallprodukt, sondern auch schon bei der Herstellung. Der Lebenszyklus einer PET-Plastikflasche ist von Anfang bis Ende schädlich.
Einige Fakten:
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30 Mio. Plastikwasserflaschen werden jeden Tag in Europa benutzt, und über 100 Mio. weltweit, jeden Tag. Das sind allein in Europa über 20.000 Flaschen pro Minute.
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Bei der Herstellung einer Plastikflasche übersteigt der Bedarf an Wasser den Inhalt an Wasser in derselben Flasche um ein Drei- bis Fünffaches.
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Etwa 50 % der in Europa verwendeten Flaschen werden nicht dem Recycling zugeführt und enden so auf Müllhalden, in Verbrennungsanlagen oder letztendlich in den Weltmeeren.
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Es dauert bis zu 1.000 Jahre, bis sich eine PET-Plastikflasche zersetzt hat.
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Die Berechnung der Energiekosten zur Herstellung von Flaschenwasser ergab, dass diese 1.000 Mal höher sind als zur Herstellung und Bereitstellung von Leitungswasser. Bitte lesen Sie auch Bottled and Sold von Peter Gleick.
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Bei der PET-Produktion gelangen bekannte Karzinogene in die Umwelt, wie Ethylbenzol, Ethylenoxid, Dichlormethan, Benzol und Toluol. Die toxische Chemikalie Antimon kommt ebenfalls bei der Produktion von PET-Kunststoff zum Einsatz.
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Die Weltmeere enthalten nach Schätzung der UNO 17.700 Plastikteile auf einen Quadratkilometer. Die Stiftung Algalita Marine Research schätzt, dass bis zu 1 Mio. Teile pro Quadratkilometer im Pazifik-Plastikmüllberg schwimmen. Es gibt 5 dieser Plastikmüllberge in den Ozeanen.
Vermarkten von Wasser – eine fragwürdige Ethik
Zugang zu sauberem, frischem Wasser ist ein Allgemeingut und keine Ware, die vermarktet und dann wieder an uns zu hochgeschraubten Preisen verkauft werden sollte – was auch immer die betreffenden Unternehmen und Marktideologen uns glauben lassen. Die Kommerzialisierung von Wasser, die Erschöpfung der öffentlichen Wasserressourcen zugunsten von Flaschenwasser sowie dessen Schiffstransport über manchmal Tausende von Kilometern, während Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Frischwasser haben, ist nicht nur Verschwendung, sondern auch ethisch widrig. Unternehmen, die Flaschenwasser verkaufen, sind Teil eines größeren Plans, Wasser zu privatisieren und in eine Ware zu verwandeln, obwohl der Zugang zu sauberem, frischem Trinkwasser in Wahrheit ein menschliches Grundrecht darstellt. Erkennen Sie diesen Unternehmen ihren Gewinn auf Kosten der Öffentlichkeit ab: Trinken Sie Leitungswasser.
Wenn Sie Flaschenwasser gekauft haben, weil Sie sich Sorgen über die Qualität Ihres Leitungswassers machen, dann ist die naheliegendste und günstigste Lösung ein Berkey-Wasserfiltersystem. Die Gefahren von Flaschenwasser für Gesundheit und Umwelt, ganz zu schweigen von den ethischen Auswirkungen, machen sauberes Leitungswasser zur einzigen logischen Option für Sie und Ihre Familie.